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Was lerne ich in einer Übungsfirma? Unsere Übungsfirma als Lernort

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1.1 Pädagogisches Konzept der Übungsfirma

Zu Beginn einige Gedanken zur ÜFA…

Der Pflichtgegenstand Übungsfirma stellt ein „simuliertes“ Unternehmen dar und soll für dich als SchülerIn eine handlungsorientierte Lernmethode sein. In diesem „simulierten“ Unternehmen sollen die Inhalte der früheren Jahrgänge praktisch angewendet werden. In der Übungsfirma wird somit ein Lernumfeld dargestellt, indem Abläufe und Tätigkeiten wie in einem realen Unternehmen erlernt werden können. ÜFA ist somit ein Gegenstand, der Handlungsfähigkeiten (Kompetenzen) an die SchülerInnen vermittelt. Das heißt – insbesondere am Beginn – viel Neues, viel Arbeit, manchmal auch Verwirrung und Ratlosigkeit, oft Stress, meistens aber auch Spaß, wenn Du Deine Fähigkeiten richtig einbringst. Die Übungsfirma soll für Dich eine entsprechende Herausforderung darstellen.

Das Arbeiten in einer Übungsfirma ist „Learning by Doing“ – das bedeutet, dass auch das Fehler machen erlaubt ist und sogar dazu beiträgt Deine Lerneffekte zu verstärken. Es gilt jedoch der Grundsatz: „ Der Dumme macht jeden Tag den gleichen Fehler, der Gescheite macht jeden Tag einen anderen Fehler.“  Du solltest aus Deinen Fehlern lernen und dadurch Deine Problemlösungs-Kompetenz verstärken. Durch Dein Tun wirst Du Komplexität erfahren und spüren, das erfordert ein hohes Maß an Eigeninitiative und Selbstorganisation. Das Ziel des Gegenstandes Übungsfirma als Lernort gilt als erreicht, wenn Du am Ende jeder Einheit sagen kannst: „Toll, heute habe ich etwas gelernt!“ (Und sei es durch gemachte Fehler) – Du sollst die ÜFA-Zeit sinnvoll nutzen und das ÜFA-Jahr nicht einfach nur „absitzen“.

1.1 Die Rolle Deines Lehrers

Dein Lehrer hat in der Übungsfirma eine „Doppelrolle“ zu übernehmen – er ist nämlich einerseits Dein Lerncoach im pädagogischen Sinn und ist andererseits der Geschäftsführer Deiner Übungsfirma im betrieblichen Sinn.

Dein Lehrer fungiert in der ÜFA einerseits als Lernbegleiter und Coach und ist gemeinsam mit Dir dafür verantwortlich, dass Du alle Ziele der Übungsfirma erreichst. In seiner Verantwortung liegt natürlich auch die Leistungsbeurteilung, da die ÜFA ein Pflichtgegenstand ist und Du eine abschließende Note erhältst! Zur Leistungsbeurteilung selbst, findest Du in Punkt 1.3 weitere Informationen!

Im betrieblichen Bereich kontrolliert Dein Lehrer als Geschäftsführer, dass alle Aufgaben fristgerecht und erledigt werden. Die betrieblichen Ziele der BiDeCo GmbH werden gemeinsam mit Dir besprochen und geplant. Hierbei ist es wichtig, dass Du Dich auch mit diesen Plan-Vorgaben identifizieren kannst. So werden beispielsweise die Ziele der Plan-GuV am Schulbeginn gemeinsam festgelegt!

Prinzipiell hast Du als  MitarbeiterIn der BiDeCo GmbH selbständig an allen täglichen operativen Aufgaben in der ÜFA zu arbeiten. Von Deinem Lehrer bekommst Du Tipps und Hilfestellungen so gezielt wie möglich, damit  die Problemlösung von Dir selbst erreicht werden kann. Niemals wird die Lösung für  ein Problem vom Lehrer komplett vorgegeben, sondern nur gewisse Steine auf dem Lösungsweg beiseite geräumt.

Gerade kreative Prozesse wie die Gestaltung von Werbemitteln wie z.B. das Design von Angeboten und Werbeschreiben obliegen Dir als MitarbeiterIn selbst, da Du Dich mit Deinem eigenen „Werk“ gut identifizieren können sollst. Einzig und allein fachliche Fehler werden vom Lehrer korrigiert

Wenn dem Lehrer Fehler in der Arbeit der MitarbeiterInnen auffallen (z.B. falsche Buchungen, falsche Eintragungen, Fehler im Schriftverkehr, etc.) verratet er niemals den Fehler sondern weist Dich nur darauf hin, dass etwas nicht stimmen kann. Du sollst den Fehler unbedingt selbst finden und daraufhin auch in Deinen Fehlerkatalog eintragen. Vor allem ist auch Deine Erkenntnis wichtig, warum ein Fehler überhaupt ein Fehler ist.

1.3 Leistungsbeurteilung in der Übungsfirma

Da die Übungsfirma eine handlungsorientierte Lernmethode ist, ist auch die Leistungsbeurteilung bzw. Notenfindung für den Gegenstand Übungsfirma eine ganz Spezielle. Die folgenden Informationen sollen Dich über das Zustandekommen Deiner Note im Gegenstand Übungsfirma in Kenntnis setzen.

Bestandteil 1 der Note: Schlüsselqualifikationen

Folgendes Verhalten ist im Gegenstand Übungsfirma wichtig:

  • Regelmässige Anwesenheit / Pünktlichkeit
  • Engagement/Selbständigkeit/Zuverlässigkeit/Selbst-Motivation
  • Zielorientiertes Arbeiten / Lernbereitschaft / Arbeitsqualität / Arbeitstempo
  • Ordnungssinn/Genauigkeit
  • Teamfähigkeit / Kollegialität / Kooperation

Diese „Schlüsselqualifikationen“ werden von Deinem Lehrer durch seine Wahrnehmungen erfasst und fließen natürlich in die B-Noten mit ein! z.B. lässt sich feststellen, wie ehrgeizig Du an den täglichen Aufgaben arbeitest… – dies wird auch am Ende jeder ÜFA-Einheit protokolliert.

Bestandteil 2 der Note: Zielerreichung und Fehlermanagement

Wie auch ein reales Unternehmen, muss sich eine Übungsfirma betriebswirtschaftliche Ziele setzen. Jede/r Mitarbeiter/in soll diese Ziele mitverfolgen und seine Arbeit in Richtung dieser Ziele ausrichten. 

Da eine Übungsfirma auch ein Lernort und nicht nur ein Unternehmen ist, sollst Du auch Lernziele für Dich in der Übungsfirma verfolgen. Dies könnte z.B. durch das Erkennen und zukünftigem Vermeiden von Fehlern erfolgen…

Des Weiteren sollst Du verschiedene Standardabläufe in Deiner jeweiligen Abteilung – die sogenannten Kompetenzen – beherrschen.

Diese Bestandteile der Note werden über das „Kompetenzrasterformular“ zu gewissen Zeitpunkten festgestellt.

Das komplette Beurteilungsschema

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